Qwan Ki Do –
Kampfkunst mit vietnamesisch-chinesischem Erbe
Qwan Ki Do ist eine vom Großmeister Pham Xuan Tong entwickelte Kampfkunstmethode, die vietnamesisches und chinesisches Erbe beinhaltet.
Das Training im Qwan Ki Do zeichnet sich durch seine Vielfalt aus und besteht aus verschiedenen Elementen. Die Schüler lernen entsprechend ihrer Graduierung choreografierte Formen, die sogenannten Thao Quyen. Im Giao Dao, dem Punktkampf, wenden sie die erlernten Techniken an. Er dient dem Vergleich des eigenen Könnens und der gemeinsamen Entwicklung. Beim Co Vo Dao lernen die Schüler den Umgang mit traditionellen Waffen der Kampfkunst. Tâm Thê ist eine psychisch-körperliche Gymnastik, deren Übungen ohne Kraft ausgeführt werden und sind unabhängig vom Alter erlernbar. Das Wohlbefinden des eigenen Körpers ist das Ziel der inneren Arbeit. Daher gehören Meditationen und Dehnungen regelmäßig zum Training. Vu Lân oder auch Löwentanz führt die Schüler in die über 2000 Jahre alte Tradition ein.
Qwan Ki Do –
Der Weg der Lebensenergie
Den Namen Qwan Ki Do wählte der Begründermeister Thay Chuong Mon Pham Xuan Tong, um den Traditionen seines Geburtslandes treu zu bleiben. Die phonetische Erwähnung huldigt den verehrten Großmeister Chau Quan Ky. Der Name behält die Benennung der von der Familie des Großmeisters PHAM Xuân Tong überlieferten Methode Quan Khi (1009 n. Chr.) bei. Die heute verwendete Bezeichnung Qwan Ki Do vereinfacht die Kommunikation und soll die Aussprache erleichtern. Übersetzt bedeutet der Name »Der Weg der Lebensenergie«.
Thao Quyên –
Festgelegte Formen
Thao Quyen sind choreografierte Bewegungsabläufe, die den Kampf gegen einen imaginären Gegner darstellen. Sie schulen den Körper und fördern die Koordination. Das Ziel der Quyen ist die Perfektion der Techniken. Sie gliedern sich in verschiedene Abschnitte, die den Rhythmus der Formen vorgeben. Je höher das Niveau des Schülers, desto komplexer werden die Quyen. Die Abläufe kombinieren Angriffs- und Verteidigungstechniken. Die Anwendungen sind jedoch codiert, damit das Wissen nur innerhalb des Qwan Ki Do weitergegeben werden kann und geschützt bleibt.
Giao Dao –
Der Punktkampf
Beim Giao Dao messen sich die Schüler im Punktkampf auf Zeit. Das Ziel des Kampfes ist nicht der Sieg über den Gegner, sondern der Vergleich der Niveaus. Hier können die Schüler die gelernten Techniken anwenden. Im Qwan Ki Do ist der Punktkampf ein Mittel zur persönlichen Entwicklung. So ist es auch in den zehn Grundsätzen festgehalten. Neben dem körperlichen Vergleich vermittelt er Werte wie Respekt und Bescheidenheit – vor dem anderen Team als auch vor den Kampfrichtern.
Co Vo Dao –
Das Waffentraining
Beim Co Vo Dao lernen die Schüler den Umgang mit traditionellen Waffen der Kampfkunst. Zu Beginn wählen sie eine lange oder kurze Holzwaffe aus. Sie schult die Koordination und das Distanzgefühl des eigenen Körpers und ergänzt damit die körperliche Entwicklung des Qwan Ki Do Trainings. In Prüfungen präsentieren die Schüler ihre erlernten Techniken und Abfolgen. Erreichen sie eine höhere Gradierung, können sie aus weiteren traditionellen Waffen wählen.
Tam The, Meditation und Atmung
Beim körperlichen Training stärken die Schüler ihre Muskeln, Sehnen und Bänder. Ein Teil des Qwan Ki Do ist aber auch die innere Arbeit. Die Schüler lernen die Energie KHI in sich zu entdecken und wahrzunehmen. Eine Methode dafür ist das Tâm Thê. Die langsamen und ohne Kraftimpulse ausgeführten Bewegungsabläufe dehnen gepaart mit der Dehnung Muskeln, Sehnen und Bänder und können sogar die Körperhaltung verbessern. In den Meditationen lernen die Schüler den Moment und den eigenen Körper wahrzunehmen. Sie wirken entspannend und reinigen die Gedanken.
Vu Lan –
Der traditionelle Löwentanz
Der Vū Lân ist in der Geschichte des Qwan Ki Do fest verankert. Seit über 2.000 Jahren zählt der Löwentanz, der heute aufgrund der Kostümierung oft als Drachentanz bezeichnet wird, zur chinesischen Kultur und ist ein traditioneller Bestandteil des Trainings. Im Kostüm des Drachen führen zwei Personen untermalt von traditioneller Musik eine Choreografie auf. In dieser erwecken sie den Drachen zum Leben. Im Kopf, der aus einem verzierten Bambusgestell besteht, bewegen die Schüler mithilfe von Mechanismen während der Vorführung die Augen und den Mund.